Es gibt zwei Arten von Stromspeichersystemen:
DC-Speicher – gleichstromgekoppelt können die Energie vom Dach direkt in die Batterie speichern und haben damit weniger Umwandlungsverluste. Sie eignen sich besser für eine Ersatzstromversorgung. Dafür macht es aber Sinn, sie gleich zusammen mit der Solaranlage zu realisieren.
AC-Speicher – wechselstromgekoppelt sind ideal für eine Nachrüstung einer bestehenden Anlage oder wenn die Investitionen gestaffelt werden sollen. Auch kann der Wechselrichter und der Speicher an unterschiedlichen Orten installiert werden. Dafür sind die Umwandlungsverluste höher und der Platzbedarf grösser.
Unterschiedliche Speichertechnologien
Lithium-Batterien
Die häufigste und ausgereifteste Technologie am Markt mit verschied-enen chemischen Zusammensetzungen. Einige der darin verwendeten Rohstoffe sind nur begrenzt verfügbar.
Salz-Batterien
Eine weitere Speichertechnologie ist die Salz-Batterie. Für die Speicherung von Strom wird hier hauptsächlich Natrium-Chlorid (NaCl) verwendet. Eine Res-source, die praktisch unerschöpflich ist.
Neue Speichertechnologien und Second Life von Autobatterien
Verschiedene Speichertechnologien sind in der Entwicklungsphase und werden in den nächsten Jahren zur Marktreife gelangen. Ebenso werden in Zukunft auch gebrauchte Fahrzeugbatterien ein zweites Leben als stationäre Speicher erhalten. Es bleibt spannend.
Wofür braucht man einen Speicher?
Der tagsüber produzierte Solarstrom, der nicht genutzt wird, fliesst ins öffentliche Netz. Wenn man den Solarstrom auch in der Nacht oder wenn die Sonne nicht scheint nutzen will, muss man diesen zwischenspeichern.
Eine Tageskurve eines Einfamilienhauses mit Stromspeicher:
Einsatzmöglichkeiten des Stromspeichers
Autarkie / Autonomie
Durch die Installation eines Speichers kann die Autarkie erhöht und der Anteil des selber verbrauchten Stroms gesteigert werden. Dadurch wird die Abhängigkeit von den Strompreisen des Netzbetreibers minimiert. Jeglicher Stromverbrauch, wie die Beleuchtung, die Wärmepumpe oder das Elektroauto, kann vom tagsüber produzierten, eigenen Solarstrom gespiesen werden.
Lastspitzen brechen („Peakshaving“)
Gewerbe und Bauernhöfe mit grossen Lastspitzen, zahlen für den bezogenen Spitzenstrom. Die 15-minütige, höchst Durchschnittsleistung wird ermittelt und diese Leistung im Abrechnungs-zeitraum als Leistungsanteil verrechnet. Mit Speichern können diese Strombezugsspitzen „gebrochen“ werden, was die Stromrechnung massiv senkt. Bedingung ist aber, dass der Speicher beim Auftreten der Spitzen diese Leistung auch abrufen kann.
Ersatzstromversorgung
Im Falle eines Netzunterbruchs stoppt eine klassische Solaranlage mit Speicher ihre Stromproduktion. Ersatzstromfähige Stromspeicher trennen das Gebäude vom Stromnetz und bauen ein Inselnetz auf. Dafür muss aber genügend Speicherkapazität und Leistung des Speichers vorhanden sein. Notstromversorgungen machen da Sinn, wo eine Produktion aufrechterhalten werden muss, um Ausfälle zu vermeiden oder eine durchgehende Energieversorgung essenziell ist.