Stolze Betreiber:innen von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) prahlen oft mit ihrer App, auf der sie ihre Ertragsdaten in Echtzeit sehen können. Mein Favorit sind jedoch die Verbrauchsdaten, die sich auf den Online-Portalen moderner Energieversorgungsunternehmen oder mit privaten Zählern visualisieren lassen. Sie sind der Schlüssel zum Energie und Geld sparen.
TEXT: David Zwygart; FOTOS: Joël Jakob
1 ERTRAGSDATEN ZUR ÜBERWACHUNG ANLAGENZUSTANDS
Hand aufs Herz: Würden Sie eine defekte PV-Anlage sofort erkennen? Bei der Spülmaschine ist es offensichtlich – das Geschirr bleibt schmutzig. Bei der Kaffeemaschine schmeckt der Kaffee plötzlich wässrig oder es gibt seltsame Geräusche. Bei der PV-Anlage merken es viele erst bei der Stromabrechnung am Quartalsende, wenn sie nichts produziert hat. Die Echtzeitüberwachung, dass sogenannte Monitoring hat den Vorteil, dass Betreiber:innen sofort sehen, wenn ihre Anlage nicht mehr läuft. Natürlich könnten Sie auch die Komponenten der Anlage überprüfen – leuchtet alles grün? – oder den Energiezähler manuell ablesen, aber würden Sie das wirklich regelmässig tun? Viele Betreiber:innen lassen daher ihre Anlage fernüberwachen und werden bei Fehlermeldungen per Telefon oder E-Mail informiert. Trotz digitaler Überwachungsmöglichkeiten schadet ein Blick auf die Module nie. Eine regelmässiger Check hilft, mögliche Probleme wie Verschmutzungen oder mechanische Schäden frühzeitig zu erkennen. Bei kleineren Anlagen reicht oft ein geschulter Blick, bei grösseren ist der professionelle Einsatz einer Drohne effizienter
2 VERBRAUCHSDATEN: DER SCHLÜSSEL ZUR OPTIMIERUNG IHRES ENERGIEHAUSHALTS
Ist die Produktion gesichert, ist die Beobachtung des Verbrauchs spannender. Mittlerweile werden beim Bau einer PV-Anlage fast standardmässig nicht nur Ertrags-, sondern auch Verbrauchszähler installiert. Die App der PV-Anlage zeigt dann, wie viel Energie im Gebäude verbraucht wird und wann Spitzenlasten auftreten. Dabei wird schnell klar: Fast jede Handlung ist in den Verbrauchsdaten sichtbar. Morgens ist es oft die Heizung der Kaffeemaschine oder – bei uns in der clevergie ag – das erste Elektroauto, das eingesteckt wird, zur Mittagszeit der Herd, und am Samstagnachmittag vielleicht der Elektrorasenmäher?
3 VERHALTEN ANPASSEN UND DEN EIGENVERBRAUCH MAXIMIEREN
Mit der App lässt sich der Energieverbrauch einzelner Geräte nachvollziehen und ineffiziente „Stromfresser“ identifizieren. Ein Beispiel: Ein Bekannter stellte fest, dass sein Computerbildschirm im ausgeschalteten Zustand fast genauso viel Strom verbraucht wie im eingeschalteten Zustand. Solche Stromfresser zu eliminieren spart Energie und macht Spass. Tipp: Laut Statistik wird in Haushalten die meiste Energie für Raumwärme verbraucht – hier liegt das grösste Einsparpotenzial. Es freut mich, wenn Menschen ihr Verhalten ändern, um ihren Eigenverbrauch zu erhöhen. Sie verlegen energieintensive Tätigkeiten in die Sonnenstunden und entwickeln ein Bewusstsein für das Energiesparen. Je nach Typ werden dazu einfache Zeitschaltuhren oder die integrierten Funktionen der PV-Steuerung verwendet. Viele Systeme bieten die Möglichkeit, den Energieverbrauch zu automatisieren, indem z.B. die Wärmepumpe oder die Warmwasseraufbereitung während der sonnigen Stunden Vorrang haben. Auch das Aufladen von Elektroautos oder das Starten der Waschmaschine kann über intelligente Technologien gesteuert werden. So entsteht ein System, das Strom, Wärme und Mobilität clever miteinander verknüpft.
4 BATTERIESPEICHER BRINGEN DEN EIGENVERBRAUCH AUF DIE SPITZE
Oft werden Batteriespeicher nachgerüstet, damit tagsüber überschüssige Energie von der PV-Anlage gespeichert werden kann. Dieser wird dann abends, wenn die Sonne nicht mehr scheint, genutzt. So kann es sein, dass Anlagenbetreiber:innen mehrere Monate im Jahr keinen Strom vom Netz beziehen müssen und eine entsprechend tiefe Energierechnung erhalten.
WO GEHT DIE REISE HIN?
Energielieferanten entwickeln zunehmend dynamische Stromtarife, um Verbraucher: innen zu motivieren, Strom zu nutzen, wenn er günstiger und reichlich vorhanden ist. PV Anlagenbetreiber:innen können dann einspeisen, wenn die Nachfrage und der Preis hoch sind, und den Eigenverbrauch priorisieren, wenn ein Überangebot an Strom besteht. Auf diese Weise trägt die dezentrale Energieerzeugung zur Netzstabilität bei. Ich denke, dass diese Form des Energiemanagements ein wichtiger Baustein für ein stabiles und nachhaltiges Stromnetz in Europa sein wird und den Ausbau erneuerbarer Energien fördert.
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